7f und 9f on tour

Französisch Erste Fremdsprache – Schüleraustausch mit Burgund

Ende November konnte man früh morgens vor dem Gymnasium am Römerkastell Alzey einen großen Reisebus erblicken. Davor standen viele winkende Eltern, deren Kinder schon mit erwartungsvollen Gesichtern im Bus saßen und aufgeregt durcheinander redeten. Für uns Schüler der Französischklassen der Stufe sieben und neun ging es nun endlich für sieben Tage zum Austausch ins französische Burgund.

Als wir nach sechs Stunden Fahrt schließlich unser erstes Reiseziel, Recey mit dem Collège „Henri-Morat“, erreichten, waren wir schon ziemlich müde. Doch einem Teil unserer Gruppe stand noch eine weitere dreiviertel Stunde Fahrt bevor, um zur zweiten Austauschschule „Collège Champ-Lumière“ in Selongey zu gelagen. Nachdem wir unsere Corres (Austauschpartner) kennengelernt hatten und mit Orangensaft und leckerem Gebäck empfangen wurden, verbrachten wir den Rest des Tages damit, uns mit unserer „famille d’accueil“ (Gastfamilie) und ihrem zu Hause vertraut zu machen.

Am nächsten Tag ging es dann zu unserem ersten gemeinsamen Ausflugsziel: das Museum über die Schlacht von Alesia. Zusammen mit unseren Corres nahmen wir an einem Workshop teil. Uns wurden einige Utensilien der Römer und Gallier vorgestellt, darunter auch ein Spiel, welches einem Schachspiel sehr ähnlich sah. Dieses sollten wir nun mit Hilfe von Ton, Leder und einem schwarzen Stift nachbasteln. Am Ende waren wir alle sehr stolz, unsere erfolgreich beendeten Werke in der Hand zu halten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit unseren neuen Freunden, machten wir eine interessante Führung, bei der wir viele aufregende Informationen über die Schlachten zwischen den Römern und Galliern bekamen und außerdem einen spannenden Film zu dem Thema sahen. Bevor wir in den Bus zur Rückfahrt einstiegen, verabschiedeten wir uns noch schnell von unseren Mitschülern, da wir das Wochenende alleine mit unseren „Corres“ verbringen würden.

Unsere beiden Austauschschüler fuhren allerdings mit uns Beiden nach Dijon.  Dort trafen wir uns noch mit ein paar weiteren Freundinnen. Nach dem Mittagessen schlenderten wir gemeinsam über den dortigen Weihnachtsmarkt, der uns auf die Vorweihnachtszeit einstimmte. Zum Schluss besuchten wir noch ein Kunstmuseum mit eindrucksvollen Gemälden und Skulpturen, sowie mit kunstvoll verzierten Decken. Es war ein gelungener Tag.

Auch am Sonntag konnten wir ungewohnte Sitten und neue Gerichte kennenlernen. Am nächsten Tag besuchten wir zum ersten Mal den Unterricht in der französischen Schule. Wir hatten den Eindruck, dass die französischen Lehrer viel strenger sind als unsere. Die Schüler hatten täglich sieben Stunden Unterricht, die allerdings 55 Minuten lang und auf Vor- und Nachmittag verteilt waren. Nach den ersten vier Stunden gibt es das Mittagessen in der Mensa und danach die „études“. In dieser Zeit kann man eine AG besuchen oder seine Hausaufgaben bearbeiten. Nur mittwochs werden die französischen Schüler schon vormittags entlassen.

Am Dienstag sollten wir uns alle warm anziehen, denn an diesem Tag war ein Ausflug in den Wald geplant. Dort angekommen, machten wir zuerst eine kleine Ralley mit GPS- Geräten durch das Unterholz. An verschiedenen Stationen konnten wir unterschiedliche Fragen beantworten, um den Wald besser kennenzulernen. Es war furchtbar kalt, doch trotzdem hatten wir Spaß. Nachdem wir schließlich wieder am Bus angekommen waren, fuhren wir ins „ Maison de la forêt“ zurück um uns ein wenig zu stärken. Wir hatten eine lange, angenehme Mittagspause und konnten uns danach einem Quiz über das Waldhaus widmen. Abends freuten wir uns schon sehr auf unser Bett und eine warme Decke.

Unseren letzten Tag verbrachten wir mit einem tollen Ausflug nach Beaune und Dijon. Während die Gruppe aus Selongey zuerst nach Beaune fuhr, besichtigten wir mit unserer Gruppe zunächst Dijon. Eigentlich wurden wir dazu in deutsch-französische Kleingruppen eingeteilt, doch letztendlich blieben wir in der großen Gruppe zusammen. Nach dem Mittagessen in dem riesigen Einkaufscenter „Toison d’Or“, machten wir uns auf die Fahrt nach Beaune, wo wir ein altes, eindrucksvolles Hospital besuchten. Dort bekamen wir eine aufschlussreiche Führung, die uns durch die gesamte Anlage, die teilweise noch bis ins zwanzigste Jahrhundert als Krankenstation diente, führte.

Nach sechs sehr erlebnisreichen und eindrucksvollen Tagen mussten wir dann leider wieder die Heimreise Richtung Deutschland antreten. Viele tränenreiche Umarmungen machten den Abschied schwer, um so tröstender die Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen unserer neuen Freunde und Freundinnen bei uns in Alzey Anfang April. Vive l’amitié entre la France et l’Allemagne!

Amelie und Annika Nörtershäuser, Klasse 9f



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