Schrott nimmt künstlerische Form an – Eine Fundgrube der Fantasie

Der Kunst-Leistungskurs der beiden Alzeyer Nachbargymnasien stellte am Freitag, den 7. November 2014 im Gymnasium am Römerkastell gemeinsam mit dem Kunstschmiedemeister und Metallkünstler Joachim Harbut sowie dem Kunstlehrer Herrn Emrich die Resultate drei spannender Projekttage vor.

Zur Betrachtung und Bewunderung fanden sich Herr Langkabel, Schulleiter des Gymnasiums am Römerkastell, Frau Grode, stellvertretende Schulleiterin, und vom Förderverein des Gymnasiums Herr Thomas Höfling-Conradi und der stellvertretende Vorsitzende Herr Dirk Helmer im Außengelände vor dem Werkraum ein, denen anlässlich der Veranstaltung auch für ihr Engagement und ihre Unterstützung gedankt wurde.

Nach einer kurzen Ansprache des Schulleiters, mit der die kleine Vernissage eröffnet wurde, stellten Rune Wander, Darius Stabel und Lukas Goldschmidt ihre Neuschöpfung aus rätselhaft wirkenden Fundstücken vor. Mit verschiedenen Objekten aus dem „verwunschenen Garten“ der Armsheimer Kunstschmiede wurde ein plastisches Werk kreiert, welches durch seine Individualität alle Anwesenden begeisterte.
Es folgte ein kurzer Crash-Kurs in Bezug auf die Schmiedekunst und andere handwerkliche Techniken mit Metall. Im Anschluss stand eine romantische Sitzbank von Aida Sarhangpour, Luise Meiser, Evelyn Best und Charlotte Wendland im Fokus. Die vier Schülerinnen des Elisabeth Langgässer Gymnasiums hatten ihre Intentionen zunächst in Zeichnungen entwickelt, erst danach begann der eigentliche Bau. Dieser unterschied sich in der Endfassung wesentlich von den ersten Skizzen, das Ergebnis war jedoch umso beeindruckender: handgeschmiedete Weinranken aus dem Fundus der Schmiede umspielen eine zum Sitzen einladende Bank aus verzinkter Waschbütte und anderen umfunktionierten Gebrauchsgegenständen, die sogleich von Herrn Langkabel ausprobiert wurde.

Vanessa Heß, Larisa Mischanin und Laura Krippner arbeiteten fast ausschließlich per Schweißverfahren und in der Technik der Montage an ihrer Sitzgelegenheit, die von einem von Rosen bekränzten Rahmen und einem echten Geweih bekrönt wird. Gerade Larisa betonte, dass ihr diese Arbeit sehr viel Spaß gemacht hat und sich bereits deshalb die Mühe gelohnt habe. Herr Emrich lenkte im Nachhinein die Aufmerksamkeit auf den leitenden Kunstschmied des Projektes, Joachim Harbut, und dessen gelungene Kooperation mit den Schülerinnen und Schülern. „Der Mix von verschiedenen Menschen ist das Tolle an der gemeinsamen Produktion“, so Harbut. Auch ein Einzelobjekt förderte das Projekt zutage: Lukas Goldschmidt baute aus verschiedenen Schrottteilen eine Art Insekt, dessen künstlerische Qualität besonders die Vertreter des Fördervereins sehr beeindruckte.
Die Betrachtung eines mehrteiligen Tisches aus den unterschiedlichsten Gegenständen rundete die Veranstaltung im Freien ab. Zu entdecken waren daran Objekte, die einzeln bereits Seltenheitswert haben und ihre eigene Geschichte erzählen, so beispielsweise die handgeschmiedete Kinderbutte aus der Zeit, als die Weinlese noch generationenübergreifend und von Hand bewerkstelligt wurde.

Jeder einzelne Betrachter sollte sich selbst Gedanken machen können zu diesem Gesamtwerk des Kunst-Leistungskurses des Jahrgangs 13. Nun bleibt lediglich abzuwarten, wo die Kunstgegenstände endgültig montiert werden; hier wird momentan noch spekuliert. Herr Emrich ist an der Macht der Fantasie, die sich in den Werken und dem gesamten Projekt zeigt, besonders gelegen: „Ich würde mir wünschen, dass sich der Blick auf scheinbar wertlose Dinge durch unsere künstlerische Arbeit verändert.“, sagte der Kunstlehrer im Einzelgespräch. Schrott beinhaltet viel Potenzial zu neuen Schöpfungen, das haben die Beteiligten der Produktion mehr als deutlich gemacht.
Text:Lara Karkowski (AG Öffentlichkeitsarbeit) – Bilder: Röka (Emrich, Grode, Stabel)


Präsentation der Kunstobjekte im Aussenbereich vor dem Werkraum


Der Schulleiter Herr Langkabel testet ein Objekt


Rune Wander erläutert das Ergebnis seiner Gruppe


Larisa Mischanin und Vanessa Heß zeigen ihren surrealen Sessel


Rune Wander vom Röka, Herr Höfling-Conradi, Joachim Harbut sowie Lukas Goldschmidt vom ELG


Joachim Harbut berichtet über Erfahrungen aus seinen Kunstprojekten


Zum Abschluss der Vernissage stellen sich alle dem Fotografen

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