Stolpersteinverlegung – eine Erinnerung, die nie vergehen sollte

Seit dem 10. September 2012 erinnern 16 Stolpersteine in Alzey an die Schicksale von 16 Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden und ihren Tod fanden.

Die Zeit des Nazi-Regimes ist eine Zeit, an die man sich nicht gerne erinnert und die vielen Juden und anderen Menschen das Leben kostete. 16 Stolpersteine sorgen seit dem 10. September 2012 dafür, dass zumindest die Schicksale von 15 Alzeyer Juden und einem "arischen" Opfer der NS-Psychiatrie nicht vergessen werden.
Zum zweiten Mal kam der Kölner Künstler Demnig in die Volkerstadt, um im Pflaster vor den letzten frei gewählten Wohnsitzen von NS-Opfern Messingplaketten zu verlegen, die alle Vorübergehenden auf diese Menschen aufmerksam machen sollen. Besonders erfreut zeigte sich Demnig über das Interesse der anwesenden Schüler , die die Verantwortung dafür tragen, dass sich solche Verbrechen in der Zukunft nie mehr wiederholen.
„Während einer anderen Verlegung meinte ein Schüler einmal, dass man durch dieses Projekt nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen stolpert. Das fand ich sehr beeindruckend", erzählte er und begann damit, vor dem ersten Wohnort von insgesamt sieben der Alzeyer Juden, Steine zu verlegen.
An dem Projekt beteiligt waren das Gymnasium am Römerkastell, das Elisabeth-Langgässer-Gymnasium, die Marienschule, die Pfarrei St. Joseph und der Altstadtverein. An jeder Station wurden den Anwesenden die Opfer vorgestellt, indem über ihren Lebensweg berichtet wurde.
Die Schülerinnen und Schüler der beiden Gymnasien vollbrachten dies bereits am 7. September in der Aula des Gymnasiums am Römerkastell. Dort wurde ebenfalls ein Film der Video-AG des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums über das Leben von Marianne Strauß gezeigt, deren Angehörige extra aus Amerika angereist kamen.
„Ich habe mich an dem Projekt beteiligt, da ich finde, dass man es den Juden schuldig ist, sich ihrer zu gedenken. An sich fand ich die Veranstaltung auch sehr gelungen. Besonders die Worte von Gunther Demnig, dass man sich während des Lesens der Stolpersteine vor den Opfern verbeuge, ist mir im Gedächtnis geblieben", bemerkt Lukas Riemer, Mitglied der Geschichts-AG des Gymnasiums am Römerkastell.
Der Schüler würde sich jedoch wünschen, dass sich in Zukunft mehrere Menschen an der Stolpersteinverlegung beteiligen würden, da das Schicksal der Juden jeden etwas angehe.

 

Rebecca Roth (AG Öffentlichkeitsarbeit)

BACK