I. Der Begriff der Philosophie

Der Begriff Philosophie leitet sich von den griechischen Begriffen philein: lieben und sophia: Weisheit ab und bedeutet soviel wie “Liebe zur Weisheit”. Die Philosophie gehört zu den Geisteswissenschaften und galt über viele Jahrhunderte als deren grundlegendste.

II. Anforderungen des Faches

Eine erfüllende Teilnahme an diesem weisheitsliebenden Fach setzt voraus, dass man gerne liest und bereit ist, komplexere Texte zu erschließen, selbst wenn dies manchmal erfordert, diese Texte mehrmals zu lesen.
Desweiteren muss eine grundsätzliche Bereitschaft zur Kommunikation mit den Mitlernenden bestehen, da ein Großteil des Unterrichts natürlich aus dem Austausch gewonnener Erkenntnisse besteht.
Ziel des Unterrichts ist das Erlangen einer wohlbegründeten, reflektierten Position zu philosophischen Fragestellungen, von denen einige unten beispielhaft aufgeführt werden.

III. Disziplinen der Philosophie

Die Philosophie als solche lässt sich in mehrere Teilbereiche untergliedern, von denen jeder während der 2 1/2 Jahre MSS angesprochen wird. – Selbstverständlich spielen die Interessen des jeweiligen Kurses bei der Themenfindung und insbesondere bei den thematischen Vertiefungen eine große – eigentlich sogar die maßgebliche Rolle.
Die Anthropologie (Lehre vom Menschen) hat das Wesen des Menschen zum Thema. (Gibt es eine menschliche Natur? Braucht der Mensch Kultur? Sind wir frei? Was ist unter Freiheit zu verstehen? Was macht die menschliche Existenz aus?)
Der Mensch als Kulturwesen steht inmitten einer Natur. Wie diese zu bestimmen ist und wie der Mensch sich der Natur gegenüber verhält, fragt die Naturphilosophie.
Wie erkennt der Mensch die Welt – wenn überhaupt – und in welchen Grenzen ist diese Erkenntis möglich lautet die Kernfrage der Erkenntnistheorie.
Der Mensch ist ein Wesen, das immer in der Zeit lebt und über diese Zeit reflektiert, der einzelne lebt in der Geschichte seiner Familie und seines Volkes. Die Philosophie der Geschichte stellt sich den Fragen, die aus diesem Themenkreis resultieren. (Was ist Zeit? Hat Geschichte einen Sinn und strebt alles einem Ziele zu?)
Wenn der Mensch ein soziales Wesen ist, so muss er sich in Gruppen zusammen tun, um sein Überleben zu garantieren. Wie diese sozialen Gruppen gestaltet sind, zeigt die Staatsphilosophie. (Wie sieht Gerechtigkeit im Staat aus? Warum ist überhaupt ein Staat nötig? Was ist Demokratie? )
Die Frage nach dem guten Leben und dem richtigen Handeln, gilt als Kernfrage der philosophischen Ethik. (Woran orientiert sich menschliches Handeln? Nach welchen Kritieren wird über moralisch gut oder moralisch böse geurteilt? Wie können moralische Regeln begründet werden?)
Wenn wir denken, wenn wir kommunizieren, so geht dies nie ohne Sprache, die Sprach als Mittel der menschlichen Mitteilung und die Regeln des Denkens bilden den Inhalt der Logik. (Wie ziehe ich richtige Schlüsse? Welche Elemente benötigt man zur Analyse von Sprache?)
In der Wissenschaftstheorie werden die Wissenschaften selbst zur philosophischen Frage. (Wie gehen die Wissenschaften methodisch vor? Welchen Stellenwert haben Wissenschaften im Leben des einzelnen und der Gesellschaft?)

Neben diesen Pflichtbereichen gibt es natürlich auch Zeit für Fragen zur Ästhetik, zur Ontologie, zur Metaphysik und vielen anderen interessanten Themen.

IV. Stundenzahl und Lehrwerk

Das Fach Philosophie wird zur Zeit in der Oberstufe dreistündig unterrichtet. Als Lehrwerk dient uns das Buch Zugänge zur Philosophie Band 1 aus dem Cornelsen Verlag.

V. Philosophische Aktionen

Das Fach Philosophie wird von uns auch begriffen als ein Fach, dessen Dimensionen immer wieder in den schulischen Alltag hineinzutragen sind. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, Gelegenheiten wahrzunehmen, um die Schulgemeinschaft mit philosophischen Fragstellungen bekannt zu machen und die eigenständige Beschäftigung anzuregen. (Kant-Wand, Schreibwand nach Fukushima, Postkartenschreibaktion am Sommerfest,…)

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