Exkursionen des Physik Leistungskurses

Am Donnerstag, den 13. April, sowie am Freitag, den 14. April, ging es für den Physik LK1 des Römerkastells auf zwei Exkursionen, bei denen wir eine Menge über Teilchenphysik lernten. Den ersten Tag verbrachten wir an der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt. Nach einem kleinen Einführungsvortrag über die Forschungseinrichtung und die zukünftige Teilchenbeschleunigeranlage FAIR besuchten wir zunächst die Ionenquelle, das Kontrollzentrumund den Linearbeschleuniger, wo die Atomkerne auf bis zu 70% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Anschließend wurde uns ein Experiment vorgestellt, welches mit den beschleunigten Schwerionenkernen durchgeführt wird. Danach ging es zum Speicherring, wo die Teilchen lange bei gleicher Geschwindigkeit gehalten werden können, wenn das Experiment erst zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden soll. Die letzte Station vor dem Mittagessen war für uns das Laserlabor, danach liefen wir in die Mensa, um uns für das Nachmittagsprogramm zu stärken.

Nachdem alle satt waren, schauten wir uns noch zwei weitere Projekte an, zunächst „R3B“ und im Anschluss „Hades“, wo die Eigenschaften bestimmter Kernbausteine entdeckt werden sollen. Dann ging es zur Krebstherapie mit Ionenstrahlen, was viele von uns sehr interessant fanden. Dieses Verfahren wurde an der GSI entwickelt und ist besonders gut geeignet, um Gewebe um den Tumor herum zu schonen, da der Strahl erst in der gewünschten Tiefe seine Wirkung abgibt. Zum Abschluss bestiegen wir den Aussichtsturm, von dem aus wir gute Sicht auf die Baustelle hatten. Dort wird in Zukunft das neue Forschungsinstitut FAIR stehen. Was uns an diesem Tag besonders gut gefiel, war, dass uns an jeder Station jemand das Projekt erklärte, der auch tatsächlich daran arbeitet.

Freitags ging es dann zur Universität in Mainz, wo wir an einer Masterclass Teilchenphysik teilnehmen durften. Ein Professor sowie zwei Studenten leiteten diesen Tag für uns. Schon auf der Zugfahrt dorthin schauten sich einige Videos über Teilchen an, um auf diesen Tag gut vorbereitet zu sein. Außerdem hatten wir uns alle im Vorhinein schon auf der Seite der Masterclass über den Aufbau von Teilchen, Wechselwirkungen sowie über Elementarteilchen informiert. Zunächst testeten wir unser Vorwissen, indem jeder von uns einem Teilchen zugewiesen wurde und wir uns passend zu den Wechselwirkungen in Grüppchen zusammenstellten. Danach erklärten uns die Studenten noch mehr zu den kleinsten Teilchen des Universums und woraus Materie besteht. Dazu stellten sie uns auch Experimente vor, die durchgeführt werden, um noch
mehr über Quarks und andere Teilchen herauszufinden. Dabei stellten wir immer wieder viele Fragen, die uns die Physiker gerne beantworteten, wodurch wir alle viel mitnehmen konnten. Vor dem Mittagessen besuchten wir noch ein Labor, in dem gerade ein Experiment aufgebaut war, welches uns ein Doktorand erklärte.

Das Nachmittagsprogramm startete erneut mit einem interessanten Vortrag, unter anderem über ein Forschungsprojekt am CERN, bei dem Higgs-Teilchen entdeckt werden sollen. Mit Hilfe eines Computerprogramms durften wir anschließend selbst Bilder auswerten, zunächst zur Übung und zum Verständnis simulierte Ergebnisse, danach jedoch auch reale aus dem CERN, was uns erkennen ließ, dass ein Ereignis, was auf ein Higgs-Teilchen hinweist, nur sehr selten eintritt. Zu guter Letzt durften wir die Physiker nochmal mit Fragen bombardieren, sowohl mit guten, als auch mit unserer Meinung nach „dummen Fragen“. Aber mit letzterem hatten wir es schwierig,
denn das Motto für diesen Tag lautete: „Es gibt keine dummen Fragen und wenn einer es doch schafft, eine dumme Frage zu stellen, dann kriegt er einen Applaus. Insgesamt kann man sagen, dass diese beiden ereignisreichen Tage für unseren Physik LK sehr lehrreich und interessant waren. Wir hatten viel Spaß gemeinsam und haben bei beiden Exkursionen eine Menge gelernt.

Text: A. und A. Nörtershäuser

Fotos: M. Hartmann

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