Am 05. September war es soweit: der Sport LK des RöKa und des ELG fuhr mit reichlich Unterstützung aus restlichen Grundkursen nach Paris zu den Paralympischen Spielen. Um drei Uhr nachts ging die Fahrt mit dem Bus aus Alzey los. Nach fast sieben Stunden aufregender Busfahrt kamen wir am Hotel an. Dort legten wir unsere Koffer ab und fuhren mit der U-Bahn in die Pariser Innenstadt zu den Stadien. Zu sehen gab es Judo, Rollstuhlfechten, Bogenschießen und Blindenfußball, außerdem Goalball, Boccia und Tischtennis. Es war äußerst spannend, so einen großen Einblick in die Vielfältigkeit der Paralympics zu bekommen.
Da die drei letztgenannten Sportarten in Paris Süd stattfanden, hatte sich eine Gruppe zusammengeschlossen und sich von den anderen getrennt. Folgendes konnte die Gruppe in den südlichen Arenen erleben: Da wir die U-Bahn früher verlassen konnten, standen wir plötzlich in der Innenstadt von Paris, der Eingang zu den Paralympics genau vor uns. Trotz der andauernden Müdigkeit hat uns der Flair der Spiele direkt abgeholt. Helfer spielten Musik durch Mikrofone, animierten uns zum Bildermachen und brachten uns direkt zur Halle, in der Tischtennis gespielt wurde. Die Tribünen waren überraschend voll und auch die Stimmung in der Halle konnte sich sehen lassen. Erstaunt waren wir dann vor allem von der spielerischen Qualität der Sportler*innen. Besonders durch ihre Beeinträchtigung erstaunte uns das Spiel um so mehr. Anschließend gingen wir zum Goalball. Das ist ein Blindensport, bei dem sich zwei Teams gegenüber stehen. Hinter jedem Team befindet sich ein Tor und das Ziel ist es, einen Ball in das gegnerische Tor zu rollen/werfen. Durch die Blindheit orientieren sich die Sportler*innen vor allem mit ihrem Gehör. Deshalb war während des Spiels Ruhe angesagt. Wurden dann jedoch Tore erzielt, tobte die Halle umso mehr. Das machte die Paralympics für uns so besonders. Sportarten zu sehen, von denen wir zuvor wenig wussten und eine Atmosphäre zu spüren, die wir so bei einem Event zuvor noch nie erlebt haben.
Bei all dem kann sich der Rest von uns auch anschließen: Vor allem im Stadion neben dem Eiffelturm war das Ambiente atemberaubend. Als wir dann um 23 Uhr wieder im Hotel ankamen, war die Freude groß, sich endlich wieder ins Bett zu legen und am nächsten Morgen den Tag zu erleben. Nach einer kurzen aber erholsamen Nacht ging es direkt um acht Uhr wieder los zu den Leichtathletik Wettbewerben. Auch hier war die Stimmung überragend und diese Erfahrung werden wir alle nicht so schnell vergessen. Nach einer Mittagspause trafen wir uns wieder, um als letztes Event in die Schwimmhalle zu fahren. Mit einer Wahnsinnsstimmung feuerten wir die deutschen Schwimmer*innen an und konnten uns sogar über zwei Bronzemedaillen freuen. Um etwas schneller aus dem Abendverkehr zu kommen und die Menschenmassen aus dem Stadion zu vermeiden, beschlossen wir, das letzte Rennen auszulassen. Leider kamen uns auf dem Rückweg jedoch einige unerwartete Schwierigkeiten in die Quere, sodass der Plan nicht ganz aufging. Nach einer langen Fahrt in einer sehr überfüllten U-Bahn kamen wir dann endlich am Bus an, um eine noch längere Fahrt nach Hause anzutreten – so kamen wir um vier Uhr morgens, nach zwei sehr erlebnisreichen Tagen, wieder zuhause an. Alles in allem war es ein gelungener Trip, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Danke an Herrn Begander, denn durch sein Engagement und seine Organisation konnte dieser Ausflug realisiert werden und wir konnten diese einmalige Erfahrung machen!
Text: Clara Mayer und Emilia Mann (mit Jannis Theis u. Jonas Hauck für die Südler)
Bilder: J. Begander