Alzey, der 23.01.24.
In einem Vortrag gewährte Frau Müller, die stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Ruanda-Alzey/Worms, einen Einblick in ihre vielen Jahre sozialen Engagements für den Bildungsbereich in Ruanda. Damit stieß sie auf aufmerksames Interesse der beiden Erdkunde Leistungskurse des Gymnasiums am Römerkastell aus der Jahrgangsstufe 12. Herr Hess eröffnete das Gespräch mit Frau Müller, die seit 2000 eine enge Partnerschaft mit dem afrikanischen Land pflegt.
Ihr erstes Mal in Ruanda war im Jahre 2000. Seitdem hat sich Frau Müller nicht nur für die Benebikira Technical Secondary School (TSS), die Partnerschule des Gymnasiums am Römerkastells, engagiert, sondern setzt sich generell für die Förderungen von Schulen und damit den Ausbau des Bildungssystems in Ruanda auf dem Land ein. Außer dem Gymnasium am Römerkastell haben 7 weitere Schulen aus dem Kreis Alzey Worms eine Partnerschule in Ruanda.
Dabei stellt das Koordinationsbüro in Kigali einen zentralen Bestandteil des Engagements dar, das durch das Land Rheinland-Pfalz ermöglicht wird. Dieses Büro überwacht den Bau von Infrastruktur, koordiniert Projekte vor Ort und spielt eine relevante Rolle bei der Umsetzung der Partnerschaftsaktivitäten. Bilder von Bauprojekten, die dank der Unterstützung des Koordinationsbüros realisiert werden konnten, verdeutlichten wie wichtig dieses ist.
Der Partnerschaftsverein, den Frau Müller mit aufgebaut hat, spielt eine tragende Rolle bei der finanziellen Unterstützung der Projekte. Der Verein stellte 20.000€ bereit, um den Bau eines Schlafsaals, einer Latrine sowie einer Zisterne in Benebikira zu ermöglichen. Darin enthalten war die Spende des Gymnasiums am Römerkastell in Höhe von 850€ aus den Einnahmen vom Weihnachtsmarkt. Hinzu kamen circa 60.000 Euro vom Land Rheinland Pfalz.
Unsere Partnerschule TSS ist eine Berufsschule und beherbergt 540 Schüler, von denen die Mehrzahl in der Schule lebt. Die Schule bildet die Schüler in den vier Berufszielen Maurer, Schreiner, Schneider und Koch aus. Dabei produzieren die Schüler selbst ihre Schulkleidung. Die Unterrichtssprache war bis 2009 Französisch, mittlerweile werden die Schüler jedoch auf Englisch unterrichtet.
Frau Müller betonte aber, dass ihr Engagement nicht nur auf die Partnerschule beschränkt ist. Ihre Mission ist der generelle Aufbau von Schulen, um Bildung und Perspektiven für die Menschen in Ruanda zu schaffen. Ihre Bilder und Berichte zeigen, welche Fortschritte das Wirken des Partnerschaftsvereins möglich gemacht hat.
Ihr Engagement in Ruanda ist nicht nur ein Beispiel für eine nachhaltige Partnerschaft, sondern auch für die Bedeutung sozialen Handelns im Bildungsbereich.
Text und Fotos von Niclas Krebs, Henri Johannes