Schwedenaustausch mit Uddevalla 2014/2015

Starker Wind, Regen, unmenschliche Wetterverhältnisse – Schweden???

Nicht ganz…

Zugegeben, am Tag der Anreise war das Wetter sehr regnerisch und windig, aber einen Sonnenbrand hätten wir uns in den darauffolgenden Tagen auch gut als Souvenir mit nach Hause nehmen können.

Das erste woran man bei dem Wort „Schweden“ denkt, sind Bäume, Elche, Meer, kleine rote Holzhäuser, die von IKEA eingerichtet sind, und jede Menge Essen. Unser Bild von schwedischem Essen wurde sicherlich maßgeblich durch IKEA geprägt. Die berühmten Kötbulla, die die Deutschen so gerne essen, heißen hier auch Kötbulla, allerdings werden sie „Schöttbulla“ ausgesprochen, was für uns ehrlich gesagt ein großer Schock war (denn Kötbulla war das einzige schwedische Wort das wir kannten). Als wir die Schule das erste Mal besucht haben, wurden wir von einer Kommunikationsklasse (klingt komisch – heißt aber so) über schwedisches Essen unterrichtet. Neben Knäckebrot (in Schweden Knäckebröd) und Schokolade probierten wir kleine leckere Zimtröllchen namens „Gifflar“ und Kaviar aus der Tube. Naja, entweder man mag es oder nicht. Das traditionelle Getränk, das es hier an Ostern und Weihnachten gibt, hat uns eher an gewisse alkoholische Mischgetränke erinnert als an etwas, das kleine Kinder trinken. Alkohol sei jedoch keiner drin, hat man uns zumindest gesagt… Und was isst man in Schweden besonders gerne?? Fisch, ja, den auch… Aber vor Allem Taccos. Wir sind auch ins Staunen geraten, als wir vom „Taccofreitag“ mitbekommen haben. Denn laut den Schweden sind Taccos typisch schwedisch. Und wer glaubt, in Schweden zu verhungern, liegt auch gänzlich falsch. Neben Frühstück, Mittagessen und Abendessen wurde noch eine Mahlzeit eingebaut: Fika. Man könnte es vielleicht mit dem deutschen, sonntäglichen Kaffeetrinken vergleichen, allerdings gibt es das hier jeden Tag. Und auch die Elche, um die wir die Schweden sehr beneiden, werden hier gerne verspeist. Vergleichen kann man Elch weder mit Rind, Schwein oder Hühnchen, lecker war es trotzdem.

Mit unseren Gastschülern haben wir auch die schwedische Natur kennengelernt. Nun, es gibt jede Menge Wälder, Felsen und Wasser. Wahrscheinlich gibt es in Schweden auch mehr Seen als Menschen. Doch wenn man an einem sonnigen Tag hier am Meer entlangspaziert und der Wind einem um das Gesicht streichelt, dann würde man am liebsten gleich dortbleiben (solange man warme Kleidung hat). Bei warmen 7°C haben manche von uns sogar den Sprung ins kühle Nass gewagt. Doch hat Schweden nicht nur Meer und Wald zu bieten, sondern auch felsige Landstriche und da eine Ernährung nur von Elch und Knäckebröd sehr einseitig wäre, betreibt man in Schweden auch Ackerbau.

In die Schule zu gehen, ist für uns Deutsche hier in Schweden sehr angenehm. Wir mussten alle sehr stark sein als wir erfuhren, dass die Schüler hier W-lan haben, größtenteils am Computer arbeiten, Smartphones während des Unterrichts durchaus erlaubt sind, und man sogar eine kleine Ausgleichszahlung vom Staat erhält. Außerdem werden Schulbücher, Busfahrkarten und das Schulessen hier komplett bezahlt. Doch auch gibt es Gemeinsamkeiten der beiden Schulsysteme: Auch in Schweden kommt man mit 6 Jahren in die Schule, und auch sie haben 3 Jahre „Oberstufe“ (Berufs- /Studienvorbereitende Klassen). Allerdings geht man hier insgesamt 10 Jahre zur „Grundschule“, das heißt aber nicht, dass sie bis zur 10. Klasse nur das 1- mal- 1 lernen. Auch hier lernt man Gedichtanalysen zu schreiben und der Satz des Pythagoras ist den Schülern auch nicht fremd.

Die zweitgrößte Stadt Schwedens heißt Göteborg und war nicht weit entfernt. Dort haben wir ein Museum besucht, klingt ja erstmal langweilig. Aber alleine dieses Museum ist eine Reise nach Schweden Wert, denn hier konnten wir in einem kleinen Stück Regenwald Äffchen beobachten und uns im Aquariumtunnel wie unter Wasser fühlen. Bei der anschließenden Bootstour konnten wir die Stadt vom Hafen aus bewundern. Natürlich sind wir auch jede Menge Geld beim Shoppen losgeworden.

Die Schweden sind sehr nett, auch wenn sie sich beim Warten auf den Bus mindestens 2 Meter Abstand voneinander halten und das für uns auf den ersten Blick sehr unfreundlich erscheint. Doch haben sie bestens dafür gesorgt, dass wir uns hier sehr wohl gefühlt haben und jederzeit wieder hierher kommen würden. Also ein Tipp an die jetzigen 11. Klassen: Nutzt die Chance und erkundet dieses wundervolle Land!

Franziska Wichmann, Laura Zimmermann, Michelle Schäfer

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