Auf der Suche nach dem Geheimnis der Zeit

Auf der Suche nach dem Geheimnis der Zeit

 

Theater-AG des Röka begeistert Zuschauer mit dem Stück „Momo“

Freitag, 10.03, 19:00 Uhr: Schon am Morgen desselben Tages hieß es für die Theater-AG des Gymnasiums am Römerkastell in Alzey: „Schlachtruf und auf ins Gefecht!“, als sie vor rund 320 Grundschüler*innen das aller erste Mal mit ihrem neuen Stück „Momo“ auf der Bühne standen.

Nun sitzen circa 300 Menschen gespannt im Publikum. Darunter einige Eltern, Großeltern, Lehrer*innen sowie Freunde der Schauspieler*innen, aber auch viele andere Menschen warten voller Freude auf das Stück „Momo“. Ein Jahr haben die Schüler*innen, unter der Leitung von Christoph Rüb, Mareike Rudolf und Vera Nickel, ausgiebig geprobt, viel Herzblut und Schweiß (und einige Nerven) in die Vorbereitung gesteckt und nun ist der Moment gekommen: Alle auf Position, Aufregung ablegen und los! „…Es gibt ein Geheimnis, das jeder kennt, weil es ganz alltäglich ist. Es ist die Zeit…“ In circa 90 Minuten und 20 Szenen erzählen die Schauspieler*innen die Geschichte von Momo. Durch Licht und Soundeffekte, mit welchen die Technik-AG gewohnt professionell unterstützte, aufwändig gezeichnete Bühnenbilder von Johanna Ziehl, fantastische Kostüme aus dem Theater-Fundus und natürlich, Schauspielleistung wie bei den Profis, setzte sich ein einmaliges Theaterstück zusammen, welches dem Publikum Gänsehaut bereitete und eins, das sie nicht so schnell wieder vergessen werden. Mit modernisierten, amüsanten, aber auch gruseligen und spannenden Szenen, unterhielten sie den ganzen Saal und von Langeweile war keine Spur. Sie zogen die Zuschauer, selbst die kleinsten Gäste, welche das Stück zum Großteil nicht kannten, komplett in ihren Bann und hatten uneingeschränkte Aufmerksamkeit.

Das Stück entspringt einem Roman von Michael Ende, welcher 1973 erschien, 1986 sogar verfilmt wurde, und bis heute zu seinen bekanntesten Werken zählt. Momo lebt in einem alten Amphitheater und verbringt jede freie Minute mit ihren Freunden. Doch was, wenn urplötzlich ein paar merkwürdige graue Gestalten in das einst so friedliche Dorf eintreffen und mit einem Mal niemand mehr Zeit hat? Momo (gespielt von Mathilda Groh) weiß, dass sie etwas unternehmen muss. Sie kämpft zusammen mit der Schildkröte Kassiopeia (Lisa Stallmann), sowie der Hilfe von Magistra Hora (Pheeby Stalyga), gegen „die Grauen“ (Magdalena Ziehl, Liliana Schadow, Henrik Hannowski, Johanna Laubersheimer) an und schafft es schließlich alle zu retten.

Eine Frage jedoch bleibt bis zum Schluss offen: „Was ist die Zeit denn jetzt eigentlich?“ Auch ein Grundschüler stellte diese Frage beim Publikumsgespräch am Morgen nach der Aufführung und regte damit zum Nachdenken an. Nach langem Grübeln erklärte die Theater-AG: „Es gibt keine Antwort, zumindest keine, die für jeden gilt, denn genau das ist ja das Tolle. Die Zeit ist für jeden komplett verschieden. Jeder kann sie so gestalten, wie er es für richtig hält. Sie ist das, was man aus ihr macht!“ Diese Geschichte soll Menschen den Wert der Zeit nahelegen. Sie soll ihnen vermitteln, sie mit Dingen und Menschen zu verbringen, die man liebt. Denn „Sie ist etwas, das immer zu vorbei geht“, wie Momo erkennt.

Nach der letzten Szene und dem Schlussapplaus für die vollbrachte Glanzleistung unterhielten sich die Schauspieler*innen noch einmal mit dem begeisterten Publikum. „In der einen Sekunde lief einem ein kalter Schauer den Rücken runter, als „die Grauen“ die Bühne betraten. In der anderen hörte man herzhaftes Lachen aus jeder Ecke. Man konnte aber auch einfach ganz still dasitzen und nachdenken, da einige Szenen so unfassbar tiefgründig waren“, meinte ein Mädchen. „Ein voller Erfolg, vor allem nach der langen Corona-Pause!“ Auch die Theater-AG sieht das so und freute sich samstags über die drei gelungenen Vorstellungen.

Wir sind gespannt, was die Zeit für uns bereithält, und freuen uns die Theater-AG des Röka in der Zukunft wieder auf der Bühne strahlen zu sehen!

 

Text: Pheeby Stalyga (Klasse 10)

Foto: Chr. Rüb

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