Frankreich-Austausch mit Josselin/ Bretagne – Une aventure commence!

Am 16.05.2023 um 11:20 begann die Reise in Metz. Nach mehreren Umstiegen und Wartezeiten kamen wir gegen 16:40 in Rennes an, wo wir alle aufgeregt in den Bus stiegen, der uns in die jeweiligen Zielorte, Josselin und La Trinité-Porhoet, brachte. Herzlichst wurden wir von unseren Gastfamilien empfangen. Den Abend nutzen die meisten um auszupacken und ihre Austauschschüler*innen, sowie deren Familien kennenzulernen.
Am nächsten Tag ging es nun zum allerersten Ausflug in den „Fôret de la Brocéliande“. Die französische Deutschlehrerin entpuppte sich als grandiose Märchenerzählerin, als sie uns die magische Geschichte des Waldes näherbrachte.
L‘île d‘Arz war das Ziel für den Freitag. Eine kleine Insel mitten im Golf du Morbihan. Mit guter Laune und unfassbar tollem Wetter fuhren wir, diesmal begleitet von unseren Austauschpartner*innen, auf einer Fähre Richtung Insel. Nach einem gemeinsamen Picknick an der frischen Meeresluft hatten wir 2 Stunden Zeit um die Insel auf eigene Faust zu erkunden.

Das Wochenende wurde von den „familles d’accueil“ gestaltet. Viele fuhren wieder zum Meer oder besuchten den Samstags-Markt, gingen zum Abschlussfest des Fußballvereins in Josselin und probierten ein paar der „bekannten französischen Gerichte“. Ja, auch Froschschenkel kamen bei jemandem auf den Tisch! Doch laut unserem deutschen Schüler waren die „wirklich lecker!“. Generell hatten sich die Gastfamilien für die gemeinsame Zeit in den Familien wirklich viele Gedanken gemacht. Meine Familie fuhr mit mir einkaufen, damit ich französische Spezialitäten und Süßigkeiten probieren konnte, zum Beispiel Macarons. Andere erzählten mir, dass sie französische Spiele wie „Six qui prend“ kennenlernten, Josselin besichtigten oder zusammen in die historische Hafenstadt von Vannes fuhren.
Am Samstagabend feierten wir den Geburtstag einer Gastmutter und den meiner Austauschpartnerin Loëva. Wir grillten, aßen Crêpe saucisse und sangen. Ein wirklich unvergesslicher Abend!
Montag ging es, begleitet vom Madame Amélie Garin, die stellvertretende Schulleiterin (unserer kleinen Partnerschule in La Trinité-Porhoët), zum Mont Saint Michel, einer wirklich unfassbar schönen Sehenswürdigkeit in der Normandie. Ein Kloster, umringt von ein paar wenigen Häusern mit etwa 33 Einwohnern, mitten auf dem Wasser (jedenfalls bei Flut).
Für den achten Tag war eigentlich ein Vormittagsausflug in den kleinen Ort Lizio zum Poète Ferrailleur (auf Deutsch „Poet, der mit Eisen dichtet“), einem Schrott-Kunst-Museum, geplant. Letztendlich wurde daraus ein Ganztagesausflug, der mit einer Wanderung und einem anschließend gemeinsamen Picknick im Wald begann. Beim Poète Ferrailleur ging es für uns erstmal in das kleine Heimkino des Museums, wo wir die Entstehungsgeschichte und den Werdegang des Künstlers filmisch gezeigt bekamen. Anschließend durften wir selbst alles ausprobieren. Mit nur einem Knopfdruck erweckte man die Kunstwerke zum Leben.
Die alte Hafenstadt Saint Malo war das letzte Ausflugsziel unserer Austauschfahrt, diesmal wieder mit unseren Austauschschüler*innen. Programmpunkt Nummer eins war das „Grand Aquarium“, das größte Meerestier-Aquarium in der Bretagne. Neben lustigen Fischen, interessanten Fakten und einigen Fotomöglichkeiten, gab es auch U-Boot-Simulation und einen „Streichelzoo“, wo man Rochen und Kaifische streicheln konnte. Nach dem Aquarium ging es direkt in die Innenstadt von Saint Malo, die im historischen Kern komplett von einer hohen, begehbaren Stadtmauer umgeben ist. Von dort oben hat man einen atemberaubenden Blick, sowohl auf die engen Gassen der Altstadt als auch auf das Meer.
Donnerstag 25.05.: Der letzte Tag war gekommen und tatsächlich ging es erst jetzt das erste Mal in die Schule. Mein Stundenplan beinhaltete die Fächer: Geschichte, Spanisch, Musik, Mathe und Chor. Ich persönlich war von allem recht positiv überrascht. Wir dachten, dass die Schulen in Frankreich viel disziplinierter und weiter im Stoff sind als wir, doch das war nicht der Fall. Der Unterricht war recht locker und auch teilweise lustig.
In Josselin machten wir nach dem Essen eine Stadtrallye und gingen danach ins Rathaus zum Bürgermeister. Die Schüler*innen in La Trinité empfing der Bürgermeister schon vormittags. Danach fuhren alle nach Hause und machten sich für die Abschlussparty des letzten gemeinsamen Abends fertig.


Die Party war mein persönliches Highlight des Austauschs. Wir tanzten und sangen alle gemeinsam und brachten uns gegenseitig Lieder und Tänze des eigenen Landes bei: Mein Favorit ist der Saint Malo Tanz. Wir aßen mal wieder viele französische Süßigkeiten, die wir mit der Zeit lieben gelernt hatten und verbrachten einfach einen gelungen und schönen letzten Abend.
Am 26.05.23, dem 50-jährigen Jubiläum der deutsch-französischen-Partnerschaft, war der Tag der Abreise gekommen. Nach einem wirklich emotionalen und tränenreichen Abschied stiegen wir in den Bus und sahen unsere Austauschschüler*innen ein letztes Mal winken. Alle waren traurig „Au revoir“ zu sagen. Vor allem die 9. Klässler, da diese wussten, dass ihre Austauschpartner*innen nächstes Jahr nicht nach Deutschland kommen würden. Dennoch freuten wir uns sehr, unsere Familien nach 10 langen Tagen wieder in die Arme schließen zu können und diesen Lebensabschnitt mit guten Erinnerungen mit nach Hause nehmen zu können.

Text: Pheeby Rose Stalyga, 9c

Fotos: Kathrin Schik

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