Goethes “Faust” am Röka

Wenn ein Mann allein auf der Bühne steht und das Publikum fesselt, dann ist das ein besonderes Erlebnis. Wenn er dann auch noch das wohl bekannteste deutsche Theaterstück, Goethes “Faust”, zum Leben erweckt, dann wird das zu einem wahrhaftigen Erlebnis, das man so schnell nicht vergessen wird.
In diesem Ein-Mann-Theaterstück geht es um die Geschichte des Gelehrten Faust, der unzufrieden mit seinem Leben ist und nach höheren Zielen strebt. Der Schauspieler schafft es, den Charakter von Faust so realistisch darzustellen, dass man das Gefühl hat, ihn persönlich zu kennen. Mit jeder seiner Gesten, Mimik und seinen Worten zieht er das Publikum in seinen Bann und man fühlt sich direkt in die Geschichte hineinversetzt.
Dabei hat der Schauspieler nicht nur die Aufgabe, die verschiedenen Charaktere der Handlung zu verkörpern, sondern auch eine Art Vermittler zwischen dem Publikum und der Geschichte zu sein. So bindet er immer wieder sachliche Erklärungen in das Stück mit ein und gibt Hintergrundinformationen, die dem Zuschauer helfen, das Geschehen besser zu verstehen. Besonders beeindruckend ist, wie der Schauspieler das Publikum in das Stück einbezieht. Dabei lässt er die Schüler, die bei der Aufführung anwesend sind, für kurze Zeit sogar selbst zu Darstellern werden. Ausgewählt hat er diese per Zufallsprinzip. Man war also mit stetiger Aufmerksamkeit dabei, falls man aufgerufen wird. So kann man als Zuschauer hautnah miterleben, wie es ist, Teil des Stückes zu sein und bekommt dadurch ein noch intensiveres Verständnis für die verschiedenen Charaktere und ihre Handlungen.
Insgesamt kann man sagen, dass dieses Ein-Mann-Theaterstück ein wirklich beeindruckendes Erlebnis ist. Der Schauspieler schafft es auf grandiose Art und Weise, das Publikum zu faszinieren und mit seiner Leidenschaft und Begeisterung für das Stück anzustecken. Wer die Chance hat, dieses Stück zu sehen, sollte diese auf jeden Fall nutzen – es lohnt sich!

Text: Patrick Hahn MSS 12
Foto: K. Schott

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